Kommunikation im BBQ-System: Warum Betonfachgespräche entscheidend sind

Im BBQ-System sind Betonfachgespräche weit mehr als ein formaler Termin – sie sind das Herzstück der Qualitätssicherung. Besonders bei Projekten in den Klassen BBQ-E und BBQ-S sorgen sie für klare Abstimmungen, saubere Schnittstellen und lückenlose Dokumentation. Durch den regelmäßigen Dialog aller Beteiligten werden technische Details früh geklärt, Konflikte vermieden und der Projekterfolg nachhaltig gesichert. 

Inhalt

Fakten

  • Pflicht bei BBQ-E & BBQ-S
  • Teilnehmer: Planer, Ausführende, Lieferanten, Prüfingenieure, BBQ-Koordinator  
  • Termine: Planung (Rev. 0), Ausführungsplanung (Rev. 1), Bauphase (Rev. 2+)  
  • Themen: Beton, Einbau, Nachbehandlung, Prüfungen, Schnittstellen  
  • BBQ-Koordinator organisiert, moderiert & dokumentiert  
  • Ergebnisse fließen ins Betonbaukonzept 

Moderne Bauprojekte sind komplex: unterschiedliche Gewerke, steigende Anforderungen an Nachhaltigkeit, Präzision und Dokumentation sowie ein hohes Maß an technischer Abstimmung. Genau hier setzt das BBQ-System der neuen DIN 1045 an – mit einem besonderen Fokus auf strukturierte, projektbegleitende Kommunikation. 

Das Herzstück dieser Kommunikation: das Betonfachgespräch. Es ist kein formales Meeting, sondern ein zentrales Werkzeug zur Qualitätssicherung im Betonbau. 

Ein Betonfachgespräch ist ein interdisziplinäres Abstimmungsformat, bei dem alle wesentlichen Projektbeteiligten zusammenkommen, um Anforderungen, Schnittstellen, Verantwortlichkeiten und technische Umsetzungen rund um das Thema Beton zu besprechen. Es findet in mehreren Projektphasen statt – nicht nur einmalig, sondern fortlaufend und revisionsbezogen. 

Ein Betonfachgespräch bringt die relevanten Fachpersonen an einen Tisch: 

  • Objektplaner
  • Tragwerksplaner
  • Ausführende Firmen
  • Betonlieferanten
  • Prüfingenieure
  • BBQ-Koordinator
  • Fachkundige Person 

Je nach Projektgröße und BBQ-Klasse (insbesondere BBQ-E und BBQ-S) kann die Runde erweitert oder fokussiert werden. Ziel ist immer: frühzeitige Abstimmung und klare Festlegungen, bevor Probleme entstehen. 

Früh, regelmäßig und bei Bedarf. Die Gespräche gliedern sich typischerweise in: 

  • Planungsphase (Leistungsphasen 0–5): 

Entwicklung des vorläufigen Betonbaukonzepts (Revision 0) 

  • Ausführungsplanung (Leistungsphase 8): 

Überarbeitung des Konzepts nach Beauftragung der Ausführenden (Revision 1) 

  • Bauausführung: 

BBQ-Ausführungsverlaufsgespräche z. B. nach der ersten Betonage (Revision 2, 3, …) 

Jede dieser Phasen dient der Aktualisierung, Konfliktvermeidung und Dokumentation. 

Ein Betonfachgespräch ist kein Protokolltermin, sondern ein technisch-inhaltlich getriebenes Format. Besprochen werden unter anderem: 

  • Anforderungen an Betonzusammensetzung und -eigenschaften
  • Baustoffwahl und -verfügbarkeit 
  • Einbauverfahren, Nachbehandlung, Terminplanung 
  • Prüfverfahren und Überwachungsklassen 
  • Besonderheiten wie Risskonzepte oder Sichtbeton 
  • Schnittstellen zwischen Planung, Ausführung und Überwachung 

Der BBQ-Koordinator ist für die Organisation und Moderation der Betonfachgespräche verantwortlich. Er sorgt dafür, dass: 

  • die richtigen Akteure eingebunden sind 
  • alle technischen Inhalte verständlich kommuniziert werden 
  • Ergebnisse eindeutig dokumentiert werden 

Er ist auch Ansprechpartner für Rückfragen, Zielkonflikte oder Änderungen im weiteren Projektverlauf

Alle Betonfachgespräche werden verbindlich dokumentiert – vergleichbar mit Baubesprechungen. Die Ergebnisse fließen unmittelbar in das Betonbaukonzept ein, das ebenfalls revisionsfähig geführt wird. So entsteht ein lückenloser Qualitätsnachweis über den gesamten Projektverlauf hinweg. 

Kommunikation ist kein Nebenprodukt – sie ist Kernbestandteil der BBQ-Methodik. 

Betonfachgespräche schaffen Klarheit, stärken die Zusammenarbeit und tragen entscheidend dazu bei, dass Bauwerke sicher, wirtschaftlich und nachhaltig realisiert werden. Wer sie ernst nimmt, legt den Grundstein für ein erfolgreiches Projekt – Stein für Stein.