Bohrmehlentnahme: Ein Blick unter die Oberfläche von Bauwerken

In diesem Blogbeitrag geht es um die Bohrmehlentnahme bei Bauwerksuntersuchungen. Du erfährst, welche Ziele mit dieser Methode verfolgt werden und wie sie zur Bestimmung der Materialzusammensetzung und des Chloridgehalts eingesetzt wird. Wir beleuchten die Grundlagen der Bohrmehlentnahme, die Vorbereitung und Durchführung des Verfahrens, sowie die Analysemöglichkeiten des Bohrmehls. Zudem werden Anwendungsgebiete und potenzielle Vor- und Nachteile dieser Methode diskutiert. Lerne mehr über dieses wichtige Verfahren zur Bewertung von Bauwerksintegrität und zur Schadensprävention.

Inhalt

Die Bohrmehlentnahme ist eine bewährte Untersuchungsmethode zur Untersuchung von Bauwerken, bei der gezielt Bohrungen durchgeführt werden, um Bohrmehl zu gewinnen. In diesem ersten Kapitel werden wir uns mit der Bedeutung und den Zielen der Bohrmehlentnahme bei Bauwerksuntersuchungen befassen und einen Überblick über die grundlegenden Aspekte dieser Untersuchungsmethode geben.

Die Bohrmehlentnahme ist eine wichtige Technik zur Untersuchung von Bauwerken, insbesondere von Betonstrukturen. Durch das gezielte Bohren und Gewinnen von Bohrmehl können wichtige Informationen über die Zusammensetzung der Baustoffe und das Vorhandensein von schädlichen Chloriden gewonnen werden. Diese Informationen sind entscheidend, um den Zustand des Bauwerks zu bewerten, Schäden zu identifizieren und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen zur Instandsetzung zu ergreifen.

Die Bohrmehlentnahme hat mehrere Ziele, die eng mit der Untersuchung von Bauwerken verbunden sind. Dazu gehören:

  • Bestimmung von Verunreinigungen: Durch die Analyse des gewonnenen Bohrmehls können die Bestandteile ermittelt werden.
  • Überprüfung des Chloridgehalts: Chloride können die Korrosion von Bewehrungsstählen verursachen, was zu Schäden und Schwächungen der Bauwerksstruktur führt. Die Bohrmehlentnahme ermöglicht die Feststellung des Chloridgehalts und die Bewertung potenzieller Risiken.
  • Schadenserkennung: Die Bohrmehlentnahme kann dazu beitragen, Schäden wie Risse, Hohlräume oder Abplatzungen in der Bauwerksstruktur zu identifizieren und ihre Ursachen zu ermitteln.

In den folgenden Kapiteln werden wir uns ausführlicher mit den Grundlagen der Bohrmehlentnahme, der Vorbereitung, Durchführung, Analysemöglichkeiten, Anwendungsgebieten und einer abschließenden Zusammenfassung befassen.

Die Bohrmehlentnahme ist eine spezialisierte Untersuchungsmethode, die es ermöglicht, wichtige Informationen über die Zusammensetzung und Eigenschaften von Bauwerksmaterialien zu gewinnen. In diesem Kapitel werden die grundlegenden Aspekte der Bohrmehlentnahme erläutert, darunter ihre Definition, der Ablauf und die Auswahl geeigneter Bohrwerkzeuge und -techniken.

Die Bohrmehlentnahme bezieht sich auf den Prozess des gezielten Bohrens in ein Bauwerk, um Bohrmehl zu gewinnen. Hierbei handelt es sich um feines pulverförmiges Material, das durch den Bohrvorgang entsteht und repräsentative Informationen über die Beschaffenheit der Baustoffe liefert. Der Zweck der Bohrmehlentnahme besteht darin, genaue Erkenntnisse über beispielsweise das Vorhandensein von Chloriden zu gewinnen.

 Die Bohrmehlentnahme erfordert eine sorgfältige Planung und Durchführung. Der Ablauf umfasst in der Regel folgende Schritte:

  1. Vorbereitung: Dies umfasst eine gründliche Voruntersuchung des Bauwerks, die Identifizierung der zu untersuchenden Bereiche und die Festlegung der Bohrstellen.
  2. Sicherheitsvorkehrungen: Vor dem Beginn der Bohrarbeiten müssen geeignete Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden, um Unfälle oder Schäden zu vermeiden.
  3. Durchführung der Bohrmehlentnahme: Die eigentliche Bohrmehlentnahme erfolgt durch das Bohren von Löchern in das Bauwerk. Das gewonnene Bohrmehl wird anschließend gesammelt und für weitere Analysen vorbereitet.

Die Vorbereitung der Bohrmehlentnahme spielt eine entscheidende Rolle für die Qualität und Aussagekraft der gewonnenen Proben. In diesem Kapitel werden wichtige Aspekte der Vorbereitung erläutert, darunter die Reinigung des Bohrmehlentnahmegeräts, die Auswahl repräsentativer Untersuchungsbereiche, geeignete Probenbehälter, die Festlegung eines Bereichs für die Referenzprobe und die Anzahl der Probenahmepunkte zur Gewährleistung der Repräsentativität der Untersuchung.

Reinigung des Bohrmehlentnahmegeräts 

Vor jeder Bohrmehlentnahme ist es von entscheidender Bedeutung, das Bohrmehlentnahmegerät gründlich zu reinigen. Das Gerät sollte von jeglichem Staub oder Bohrmehl der vorherigen Entnahme befreit werden, um Verunreinigungen der aktuellen Probenahme zu vermeiden. Dies kann durch gründliches Reinigen mit Bürsten und gegebenenfalls durch Spülen oder Abblasen erfolgen. Eine saubere und staubfreie Umgebung ist ebenfalls wichtig, um die Qualität der Proben nicht zu beeinträchtigen.

 Auswahl repräsentativer Untersuchungsbereiche

Bei der Vorbereitung der Bohrmehlentnahme ist es entscheidend, repräsentative Untersuchungsbereiche auszuwählen. Diese Bereiche sollten charakteristisch für das Bauwerk sein und die zu untersuchenden Materialien und Schadensphänomene abbilden. Eine gründliche Voruntersuchung des Bauwerks, einschließlich visueller Inspektionen und möglicher zerstörungsfreier Prüfungen, kann dabei helfen, geeignete Bereiche zu identifizieren.

Geeignete Probenbehälter

Die Wahl geeigneter Probenbehälter ist wichtig, um die Integrität der gewonnenen Bohrmehlproben zu erhalten. Die Behälter sollten sauber, trocken und frei von jeglichen Verunreinigungen sein, die die Probenqualität beeinträchtigen könnten. Je nach Art der Proben können Kunststoffbehälter oder versiegelte Beutel verwendet werden, um eine sichere Aufbewahrung zu gewährleisten.

Festlegung eines Bereichs für die Referenzprobe

Es ist ratsam, einen Bereich für die Entnahme einer Referenzprobe festzulegen. Diese Probe dient als Vergleichsmuster für die spätere Analyse und ermöglicht eine genaue Bewertung der gewonnenen Bohrmehlproben. Der Bereich für die Referenzprobe sollte repräsentativ für das Bauwerk sein und in einem Zustand sein, der als Referenz für die Bewertung der Materialien und Eigenschaften dient.

Anzahl der Probenahmepunkte zur Gewährleistung der Repräsentativität

Um die Repräsentativität der Untersuchung zu gewährleisten, ist es wichtig, die Anzahl der Probenahmepunkte sorgfältig festzulegen. Die genaue Anzahl hängt von der Größe des Bauwerks, der Homogenität der Materialien und den spezifischen Untersuchungszielen ab.

Eine angemessene Verteilung der Probenahmepunkte ermöglicht eine umfassende Erfassung der Baustoffeigenschaften und -variationen.

Eine sorgfältige Vorbereitung der Bohrmehlentnahme legt den Grundstein für aussagekräftige und zuverlässige Ergebnisse. Durch die Reinigung des Bohrmehlentnahmegeräts, die Auswahl repräsentativer Untersuchungsbereiche, die Verwendung geeigneter Probenbehälter, die Festlegung eines Bereichs für die Referenzprobe und die Bestimmung der richtigen Anzahl von Probenahmepunkten wird die Qualität der Untersuchung verbessert.

Die Durchführung der Bohrmehlentnahme erfordert präzises Vorgehen und die Verwendung spezieller Werkzeuge, um genaue und repräsentative Proben zu erhalten. In diesem Kapitel werden die Schritte zur Durchführung der Bohrmehlentnahme erläutert, einschließlich der Verwendung von mehreren Bohrlöchern innerhalb eines Entnahmepunktes, der Tiefengestaffelung der Proben und des Einsatzes eines speziellen Bohrgeräts zur Absaugung und Aufnahme des Bohrmehls in die Probenbehälter.

Die Bohrmehlentnahme erfolgt in mehreren Schritten, die wie folgt beschrieben werden:

  1. Identifizierung des Entnahmepunktes: Basierend auf den zuvor festgelegten Untersuchungsbereichen wird der Entnahmepunkt ausgewählt. Dieser sollte repräsentativ für das Bauwerk sein und die zu untersuchenden Materialien und mögliche Schadensphänomene abdecken.

  2. Verwendung mehrerer Bohrlöcher: Um die Repräsentativität innerhalb eines Entnahmepunktes sicherzustellen, werden normalerweise mehrere Bohrlöcher verwendet. Dies ist besonders wichtig, wenn große Gesteinskörner oder andere Materialvariationen durchbohrt werden könnten. Durch die Verwendung mehrerer Bohrlöcher kann die Variation der Proben reduziert und ein aussagekräftiges Gesamtbild erhalten werden.

  3. Tiefengestaffelte Probenentnahme: Innerhalb eines Entnahmepunktes werden in der Regel drei tiefengestaffelte Proben entnommen, um die Variation in der Materialzusammensetzung zu berücksichtigen. Die Tiefensaffelung erfolgt typischerweise in Schritten von 15 mm, z. B. 0-15 mm, 15-30 mm und 30-45 mm. Durch diese Tiefengestaffelung kann eine umfassendere Bewertung der Materialien in verschiedenen Tiefen erfolgen.

  4. Verwendung eines speziellen Bohrgeräts: Für die Bohrmehlentnahme wird ein spezielles Bohrgerät mit einer Absaugvorrichtung verwendet. Dieses Gerät ermöglicht es, das Bohrmehl während des Bohrvorgangs zu absorbieren und direkt in die Probenbehälter zu leiten. Dadurch wird eine Kontamination oder Verlust des Bohrmehls vermieden und die Integrität der Proben gewährleistet.

  5. Probenahme und Lagerung: Das gewonnene Bohrmehl wird in geeigneten Probenbehältern gesammelt und entsprechend gekennzeichnet. Es ist wichtig, die Proben vor Feuchtigkeit, Verschmutzung oder anderen schädlichen Einflüssen zu schützen. Die Proben werden anschließend für weitere Analysen und Untersuchungen vorbereitet.

Die ordnungsgemäße Durchführung der Bohrmehlentnahme gewährleistet die Erhaltung qualitativ hochwertiger Proben, die repräsentative Informationen über die Materialzusammensetzung des Bauwerks liefern. Die Verwendung mehrerer Bohrlöcher innerhalb eines Entnahmepunktes, die Tiefengestaffelung der Proben und der Einsatz spezieller Bohrgeräte tragen dazu bei, genaue und zuverlässige Ergebnisse zu erziele

Die Analyse des Bohrmehls spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewertung der Zusammensetzung und möglicher Schadstoffe, die in Bauwerken vorhanden sein können. In diesem Kapitel werden die hauptsächlich untersuchten Parameter, insbesondere Chloride, die schädliche Auswirkungen auf Betonstrukturen und insbesondere die Bewehrung haben können, sowie andere mögliche Inhaltsstoffe oder eingetragene Stoffe wie Natrium, Acetat und Nitrat, erläutert. Des Weiteren wird auf gängige Analysemethoden im Labor, wie Photometrie und Titration, verwiesen.

Untersuchung von Chloriden 

Chloride sind einer der Hauptbestandteile, die bei der Analyse des Bohrmehls berücksichtigt werden. Sie können aus verschiedenen Quellen in Bauwerke eindringen und sind bekannt für ihre korrosionsauslösende Wirkung auf die Bewehrung von Betonstrukturen. Die Messung des Chloridgehalts ermöglicht es, das Ausmaß der Chloridbelastung zu bestimmen und entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Es wird oft ein kritisch korrosionsauslösender Chloridgehalt festgelegt, um potenzielle Risiken zu bewerten.

Nachweis anderer Inhaltsstoffe oder eingetragener Stoffe

Neben Chloriden können auch andere Inhaltsstoffe oder eingetragene Stoffe im Bohrmehl nachgewiesen werden. Dazu gehören beispielsweise Natrium, Acetat und Nitrat. Der Nachweis dieser Stoffe kann wichtige Informationen über mögliche Einflüsse auf die Bauwerkssubstanz liefern. Es ermöglicht eine umfassendere Bewertung der Materialzusammensetzung und kann zur Identifizierung von Ursachen für Schäden oder Veränderungen beitragen.

Analysemethoden im Labor

Die Analyse des Bohrmehls erfolgt in der Regel im Labor, um genaue Messergebnisse zu erhalten. Es gibt verschiedene etablierte Analysemethoden, die je nach den zu untersuchenden Parametern angewendet werden. Photometrie und Titration sind zwei gängige Methoden, die für die Analyse von Chloriden und anderen Stoffen eingesetzt werden.

  • Photometrie: Bei der Photometrie wird das Bohrmehl mit reaktiven Substanzen gemischt, um eine spezifische Farbreaktion hervorzurufen. Die Intensität der Farbe wird mithilfe eines Photometers gemessen, und anhand einer Kalibrierkurve kann der Gehalt des analysierten Stoffs bestimmt werden.

  • Titration: Die Titration ist ein Verfahren, bei dem eine Lösung mit einer bekannten Konzentration (Titrationssubstanz) zu der zu untersuchenden Lösung (Bohrmehlprobe) hinzugegeben wird. Durch Zugabe der Titrationssubstanz in genau definierten Schritten und kontinuierliches Mischen wird die Reaktion beobachtet. Der Punkt, an dem die Reaktion abgeschlossen ist, wird als Endpunkt bezeichnet und ermöglicht die Berechnung des analysierten Stoffs.

Diese Analysemethoden bieten eine zuverlässige Möglichkeit, die Gehalte von Chloriden, Natrium, Acetat, Nitrat und anderen relevanten Stoffen im Bohrmehl zu bestimmen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen liefern wertvolle Informationen über die Zusammensetzung des Bauwerksmaterials und ermöglichen eine fundierte Bewertung von möglichen Risiken oder Schäde

Die Bohrmehlentnahme findet in verschiedenen Anwendungsfällen statt, insbesondere in Bereichen, in denen ein Chlorideintrag erwartet wird. Diese Methode ermöglicht es, wichtige Informationen über die Materialzusammensetzung zu gewinnen und potenzielle Schadensursachen zu identifizieren. Im Folgenden werden einige Beispiele für Anwendungsfälle der Bohrmehlentnahme genannt:

Betonbauwerke und -konstruktionen

In Betonbauwerken und -konstruktionen wird die Bohrmehlentnahme häufig durchgeführt, um den Chloridgehalt zu bestimmen. Dies ist besonders relevant, da Chloride eine schädliche Wirkung auf die Bewehrung haben können und zu Korrosion führen können. Beispiele für solche Bauwerke sind Brücken, Parkhäuser, Stützmauern und Betonfundamente.

Bauwerke in Küstennähe

Bauwerke in Küstennähe sind besonders anfällig für Chlorideintrag aufgrund der Nähe zum Meerwasser. Die Bohrmehlentnahme wird hier eingesetzt, um den Grad des Chlorideintrags zu bestimmen und potenzielle Schäden durch Korrosion zu identifizieren. Das können beispielsweise Hafenanlagen, Wellenbrecher, Deiche und Küstenbefestigungen sein.

Schwimmbäder und Wasseraufbereitungsanlagen

Schwimmbäder und Wasseraufbereitungsanlagen sind Umgebungen, in denen der Einsatz von chlorhaltigen Chemikalien zur Desinfektion weit verbreitet ist. Die Bohrmehlentnahme kann hier dazu dienen, den Chloridgehalt zu überwachen und mögliche Auswirkungen auf die Betonstrukturen zu untersuchen.

 Industrieanlagen und chemische Werke

Industrieanlagen und chemische Werke können potenzielle Quellen für Chlorideintrag sein, insbesondere durch den Einsatz von chemischen Substanzen oder Prozessen, die Chloride freisetzen. Die Bohrmehlentnahme wird verwendet, um den Grad der Kontamination zu bestimmen und die Auswirkungen auf die Bausubstanz zu bewerten.

 Infrastrukturprojekte und Baustellen

Bei großen Infrastrukturprojekten und Baustellen, wie Autobahnen, Eisenbahntunneln oder Baugruben, kann die Bohrmehlentnahme dazu dienen, den Chloridgehalt im Untergrund zu bestimmen. Dies hilft bei der Planung von geeigneten Schutzmaßnahmen und der Auswahl von Materialien, um die Haltbarkeit und Integrität der Bauwerke zu gewährleisten.

Die Bohrmehlentnahme wird in diesen Anwendungsfällen eingesetzt, um den Chloridgehalt zu überwachen und potenzielle Schäden an Bauwerken zu identifizieren. Durch eine regelmäßige Untersuchung kann eine frühzeitige Erkennung von Problemen ermöglicht und eine gezielte Instandhaltung und Schutzmaßnahmen umgesetzt werden.

Die Bohrmehlentnahme ist eine wichtige Methode zur Untersuchung von Bauwerksmaterialien und bietet wertvolle Informationen über deren Zusammensetzung. Allerdings gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile, die bei der Anwendung dieser Methode berücksichtigt werden sollten.

Vorteile der Bohrmehlentnahme:

  • Genauigkeit der Ergebnisse: Die Bohrmehlentnahme ermöglicht eine präzise Analyse der Materialzusammensetzung, insbesondere im Hinblick auf den Chloridgehalt. Dadurch können potenzielle Risiken und Schäden frühzeitig erkannt und geeignete Maßnahmen ergriffen werden.

  • Repräsentativität: Durch die Entnahme von Proben aus verschiedenen Tiefen innerhalb eines Entnahmepunktes und die Verwendung mehrerer Bohrlöcher wird die Repräsentativität der untersuchten Materialien sichergestellt. Dies ist besonders wichtig, um eine ganzheitliche Einschätzung der Materialzusammensetzung zu erhalten.

  • Spezifische Untersuchungen: Neben der Bestimmung des Chloridgehalts können durch die Bohrmehlentnahme auch andere Stoffe wie Natrium, Acetat und Nitrat analysiert werden. Dies ermöglicht eine umfassende Untersuchung der Materialzusammensetzung und hilft bei der Identifizierung möglicher Einflüsse auf die Bauwerksintegrität.

  • Frühzeitige Erkennung von Problemen: Durch regelmäßige Bohrmehlentnahmen können Veränderungen in der Materialzusammensetzung überwacht und mögliche Probleme frühzeitig erkannt werden. Dies ermöglicht eine gezielte Instandhaltung und Schadensprävention, was langfristig Kosten und Aufwand sparen kann.

Nachteile der Bohrmehlentnahme:

  • Eingriff in die Bausubstanz: Die Bohrmehlentnahme erfordert das Bohren von Löchern in das Bauwerk, was zu einem gewissen Eingriff in die Bausubstanz führt. Dies kann insbesondere bei historischen Gebäuden oder empfindlichen Materialien problematisch sein und erfordert eine sorgfältige Planung und Durchführung.

  • Lokale Störung der Oberfläche: Die Bohrmehlentnahme kann zu lokalen Störungen oder Beschädigungen an der Oberfläche des Bauwerks führen. Obwohl diese in der Regel geringfügig sind, sollten sie bei der Wahl der Entnahmepunkte und Bohrtechniken berücksichtigt werden.

  • Kosten und Zeitaufwand: Die Durchführung von Bohrmehlentnahmen erfordert spezielle Ausrüstung und geschultes Personal, was mit Kosten verbunden ist. Darüber hinaus kann die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der Untersuchungen einen gewissen Zeitaufwand erfordern.

Trotz dieser potenziellen Nachteile ist die Bohrmehlentnahme eine bewährte Methode zur Untersuchung von Bauwerksmaterialien und bietet wichtige Informationen für die Bewertung von Risiken, Schäden und Instandhaltungsmaßnahmen. Durch eine sorgfältige Planung und Durchführung können die Vorzüge der Methode genutzt und die potenziellen Nachteile minimiert werden.

Die Bohrmehlentnahme ist eine bewährte Methode zur Untersuchung der Materialzusammensetzung von Bauwerken, insbesondere im Hinblick auf den Chloridgehalt und potenzielle Schadensursachen. In diesem Blogbeitrag haben wir die wichtigsten Aspekte der Bohrmehlentnahme betrachtet und deren Bedeutung für Bauwerksuntersuchungen erläutert.

Im Kapitel “Bohrmehlentnahme bei Bauwerksuntersuchungen” haben wir die Grundlagen dieser Methode vorgestellt und die Ziele der Bohrmehlentnahme erläutert. Dabei liegt der Fokus vor allem auf der Bestimmung der Materialzusammensetzung und der Überprüfung des Chlorideintrags.

Im Kapitel “Grundlagen der Bohrmehlentnahme” haben wir die wichtigsten Prinzipien der Bohrmehlentnahme beschrieben. Dazu gehört die Notwendigkeit, das Bohrgerät vor jeder Entnahme gründlich zu reinigen und von Staubrückständen vorheriger Probenahmen zu befreien. Zudem haben wir betont, wie wichtig es ist, repräsentative Untersuchungsbereiche zu wählen und geeignete Probenbehälter zur Aufbewahrung der entnommenen Proben zu verwenden. Darüber hinaus haben wir darauf hingewiesen, dass in der Regel drei Bohrlöcher innerhalb eines Entnahmepunktes verwendet werden, um eine ausreichende Repräsentativität sicherzustellen.

Im Kapitel “Durchführung der Bohrmehlentnahme” haben wir den Ablauf der Probenahme detailliert beschrieben. Dies beinhaltet die Verwendung eines speziellen Bohrgeräts, das das Bohrmehl absaugt und direkt in den Probenbehälter gibt. Des Weiteren haben wir darauf hingewiesen, dass ein Entnahmepunkt üblicherweise drei teifengestaffelte Proben aufweist, die in den Tiefenbereichen von 0-15 mm, 15-30 mm und 30-45 mm entnommen werden.

Im Kapitel “Analysemöglichkeiten des Bohrmehls” haben wir hervorgehoben, dass die Hauptanalyse in der Regel auf den Chloridgehalt ausgerichtet ist, da Chloride schädliche Auswirkungen auf Betonstrukturen haben können. Wir haben jedoch auch darauf hingewiesen, dass andere Inhaltsstoffe oder eingetragene Stoffe wie Natrium, Acetat und Nitrat untersucht werden können. Die Analyse erfolgt typischerweise im Labor mittels Photometrie, Titration oder anderen geeigneten Verfahren.

Im Kapitel “Anwendungsgebiete der Bohrmehlentnahme” haben wir verschiedene Bereiche und Bauwerke genannt, in denen die Bohrmehlentnahme häufig eingesetzt wird. Dazu gehören Betonbauwerke, Bauwerke in Küstennähe, Schwimmbäder, Wasseraufbereitungsanlagen, Industrieanlagen, chemische Werke, sowie Infrastrukturprojekte und Baustellen. Die Bohrmehlentnahme ermöglicht es, den Chloridgehalt zu überwachen und mögliche Schadensursachen zu identifizieren.

Abschließend möchten wir betonen, dass die Bohrmehlentnahme eine wertvolle Methode zur Untersuchung von Bauwerksmaterialien ist. Durch ihre Anwendung können potenzielle Schäden frühzeitig erkannt, geeignete Instandhaltungsmaßnahmen eingeleitet und langfristig Kosten eingespart werden. Es ist jedoch wichtig, die Vor- und Nachteile der Methode zu berücksichtigen, um eine sachgemäße Anwendung und eine ganzheitliche Bewertung der Bauwerksintegrität zu gewährleisten.

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Zugeschnitten 3 Onlinebaugutachter

Jens Temesberger

Bauingenieur und Inhaber des Onlinebaugutachters. Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind allgemeine Sachverständigentätigkeiten, die Planung und Begleitung von Instandhaltungsmaßnahmen an Betonbauwerken und die Baustofftechnologie.